5/42/1 - Löschgruppenfahrzeug
Das LF 10 des Fahrzeug- und Maschinenbaukonzerns MAN und des Feuerwehrfahrzeugeaufbauherstellers Rosenbauer wurde uns 2010 zum 85. Jubiläum überreicht und löste unser LF 16 W50 und LF 8/8 LO ab. Dieses Fahrzeug, welches eine komplette Feuerwehrgruppe (9 Einsatzkräfte) befördern kann, dient als Haupteinsatz- und Erstangriffsfahrzeug. Es wurde im Laufe der Jahre nach und nach und mit viel Herzblut in mühevoller Kleinarbeit und unzähligen Stunden Eigenleistung optimiert, modernisiert und auf unsere Gegebenheiten und Einsatzszenarien angepasst. So wurde z.B. jede Menge Zusatzbeladung und Spezialtechnik beschafft und verlastet, die Blaulichtanlage auf LED umgerüstet, die Bereifung verbessert, die Fahrzeugbeklebung modernisiert und optisch ansprechender gestaltet, eine Heckwarneinrichtung und Heckwarnbeklebung zur besseren Sichtbarkeit und Sicherheit installiert uvm. Eine weitere Besonderheit an diesem Fahrzeug ist die Heckpumpe, bei der es sich, statt wie eigentlich an dieser Fahrzeugnorm eines LF 10 verbaut, um eine wesentlich leistungsstärkere Pumpe* eines LF 20 handelt. Alles in allem ein solides Feuerwehrfahrzeug, mit dem wir inzwischen gut für einen großen Teil unserer Einsatzbereiche gewappnet sind. Und ja, klar Geschmackssache, aber in unseren Augen schon ein Hingucker, der von uns viel Pflege und „Liebe“ erfährt und auf den wir recht stolz sind.
In der Mannschaftskabine ist Platz für 7 Einsatzkräfte und dort sind bei uns u.a. folgende Geräte und Ausstattungsgegenstände verlastet:
- 2 umluftunabhängige Einflaschen-Atemschutzgeräte (300 bar / oder auch PA[Pressluftatmer]-Geräte genannt) für den Angriffstrupp zum Ausrüsten während der Anfahrt
- Handfunkgeräte (darunter auch 2 explosionsgeschütze für den Angriffstrupp)
- Wärmebildkamera
- Handscheinwerfer
- Fluchthauben
- Brechwerkzeug (Halligan-Tool, Feuerwehraxt, Bolzenschneider usw.)
- Decken
- Einweghandschuhe
- uvm.
Gerätefach 1 (G1)
Im Gerätefach 1 befindet sich bei uns u.a. modernste Rettungstechnik aus dem Hause holmatro, welche im Jahr 2020 beschafft wurde und unseren vorherigen Rettungssatz (welcher die Grenznutzungsdauer bereits überschritt) ersetzte. Diese Rettungstechnik dient zur technischen Hilfeleistung z.B. bei Verkehrsunfällen, um bei Deformierungen von Fahrzeugen Rettungs- und Versorgungsöffnungen zu schaffen und Personen zu befreien. Das Einsatzgebiet dieser Technik geht aber noch weit darüber hinaus und kann in vielen Bereichen der technischen Hilfeleistung nützlich sein. Hier noch ein paar Details zum G1:
- Schneidgerät / Schere (max. Betriebsdruck 720 bar, max. Öffnungsweite 205 mm, theoretische Schneidkraft 180 t, Gewicht 19,8 kg)
- Spreizer (max. Betriebsdruck 720 bar, max. Spreizkraft 53,2 t, Spreizweg 822 mm, max. Quetschkraft 13 t, max. Zugkraft 8,4 t, Gewicht 19,6 kg)
- 2 Rettungszylinder
- kleines Mehrzweckschneidgerät (max. Betriebsdruck 720 bar, theoretische Schneidkraft 22,4 t, Gewicht 3,8 kg)
- Fahrzeugstabilisierungsstütze (V-Strut)
- Benzinduopumpe + Schläuche
- Rettungsplattform (z.B. für LKW-Unfälle)
- Elektr. Überdruckbelüfter auf Akkubasis
- Unterbauhölzer zur Fahrzeugstabilisierung
- uvm.
Gerätefach 2 (G2)
Hier sind u.a. technische Mittel zur Beleuchtung von Einsatzstellen und weitere Gerätschaften für die technische Hilfeleistung verlastet:
- Scheinwerfer + Stativ
- Warnleuchten
- schwerer Benzin-Trennschleifer (6,8 PS)
- elektrischer Handtrennschleifer
- Motorkettensäge + Schnittschutzhose + Helm
- Kabeltrommeln
- Stromgenerator
Gerätefach 3 (G3)
In diesem G3 ist Technik sowohl für die technische Hilfeleistung, als auch für die Brandbekämpfung zu finden:
- Verkehrsunfallkoffer (div. Hilfsmittel)
- Nebellöschsystem/Löschnägel (Fognail)
- Airbagsicherungssystem (zum Sperren von nichtausgelösten Airbags)
- Akkuschrauber
- Elektrowerkzeugkoffer
- Sperrwerkzeugkoffer (zum Öffnen von Türen und Fenstern)
- 4 umluftunabhängige Einflaschen-Atemschutzgeräte (300 bar / oder auch PA[Pressluftatmer]-Geräte genannt)
Gerätefach 4 (G4)
Das G4 ist ebenfalls mit technischen Mitteln sowohl für die Brandbekämpfung, als auch für die technische Hilfeleistung bestückt:
- Schuttmulden
- Wathosen
- Löschrucksäcke (für Klein- oder Waldbrandbekämpfung)
- Tauchpumpe
- Waldbrandausrüstung (D-Schlauchmaterial, wird aufgrund der leichten Handhabung auch gerne von unserer Kinderfeuerwehr für die Ausbildung genutzt)
- Feuerlöscher
- Verkehrsleitkegel
- Erste-Hilfe-Rucksack
Gerätefach 5 (G5)
- B-Schläuche
- Einwegchemikalienschutzanzüge
- Pedalschneider (zum Entfernen der Fußpedale im Fußraum von PKW)
- Rauchschutzvorhang (zum Einhängen in Türzargen, damit unverrauchte Bereiche geschützt werden, Fluchtwege rauchfrei bleiben und Schäden durch Rauchgase verringert werden)
- Schlauchtragekörbe (C-Schläuche)
- Schaumaufsätze für C-Hohlstrahlrohre
- Kraftstoffkanister
- Schnellangriffsverteiler samt B-Schlauch
- uvm.
Gerätefach 6 (G6)
- B-Schläuche
- B-Mehrzweck- und C-Mehrzweckstrahlrohre
- Schaummittel zur Schaumerzeugung
- Schaumstrahlrohre
- Zumischer (Z3 + Z4) zur Schaumerzeugung
- C-Schlauchpaket (auch Loop genannt)
- C-Schnellangriffseinrichtung
- Reduzierungsstücke
- Reinigungsbürste (für die erste grobe Reinigung und Dekontamination der Einsatzbekleidung)
- Schnellangriffsverteiler
Geräteraum Heck (GR)
- Standrohr zur Wasserentnahme aus Unterflurhydranten
- Hydrantenschlüssel zum Öffnen von Hydranten
- formbeständige A-Schläuche zum Ansaugen von Wasser
- uvm.